Valeria Koch: Liebe
und verletzt
zuletzt
(1974)
Interpretation
Der pointierte Kunstgriff dieses zweizeiligen und aus bloß vier Worten bestehenden Textes besteht in seiner fragmentarischen Form. Denn die Konjunktion ‚und‘ allein verweist auf die „Vorgeschichte“ einer Liebe, die mit Schmerz und Kummer endet. Durch die Andeutung im Titel und den Hinweis auf die nun schon verschwiegenen Erlebnisse leugnet das versteckte Ich gerade deshalb keineswegs das (einstige) Liebesglück, sondern betrauert es. Die aphoristische Kürze dieser „Liebesgeschichte“ und die unpersönliche Aussageform verallgemeinert zugleich die schmerzhafte Liebeserfahrung.